Biologische Vielfalt 6

5.Fortsetzung des Vortrags von FD Karl-Friedrich Sinner

Verlust biologischer Vielfalt – Was verlieren wir?

Der Abwärtstrend des Artenverlustes hält weiterhin an. Auch in Europa ist eine zunehmende Gefährdung von Arten zu konstatieren. Der Verlust von Biodiversität ist nicht auf die tropischen Regenwälder beschränkt, sondern ebenso ein Problem unseres Kontinents, unseres Landes, und der Region in der wir leben. Auch große Arten wie der Elch, der Braunbär und der Wolf sind oder galten lange Zeit als ausgestorben. Erst in neuester Zeit zeigt sich, wie am Beispiel des jüngst in Hessen gesichteten polnischen Elches, dass durch sinnvollen Flächenschutz in großräumigen, vernetzten Schutzgebieten, einigen Arten die Rückkehr wieder ermöglicht werden kann.

In Deutschland gibt es derzeit 28 000 Pflanzenarten. Von diesen wurden ca.14 000 auf ihre Gefährdung untersucht, ca. 40% davon werden in der Roten Liste geführt.

Von den insgesamt ca. 45 000 heimischen Tierarten wurden mehr als 16 000 Arten (35%) hinsichtlich ihrer Gefährdung bewertet. 40% davon werden in der Roten Liste geführt.

Vom Verlust der biologischen Vielfalt sind insbesondere auch Kulturarten wie Reis, Getreide und Obstsorten betroffen. Dies ist ein weltweites Problem. Auch die genetische Vielfalt oder Sortenvielfalt spielt für die Sicherung der menschlichen Ernährung eine zentrale Rolle. Die Kartoffel ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. Die Reduktion der Kartoffelsorten auf wenige, gegen die Kartoffelfäule nicht resistente Arten, hat zu Hungersnöten im 19.Jh. geführt, was in Irland zu 3 Millionen Toten  und eine große Auswanderungswelle zur Folge hatte. In Deutschland waren um 1900 noch ca, 1000 Apfelsorten gebräuchlich. Heute sind es maximal 10 bis 20.


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