Vortrag beim 10-jährigen Jubiläum

von Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau am 03.04.2009

von Heinrich Vierlinger


(Die im Vortrag aufgeführten Folien sind in der PowerPoint-Präsentation einzusehen.Gehen Sie bitte dazu auf den Unterpunkt Downloads)

Grüß Gott meine Damen und Herren,

die Vorstandschaft des Vereins Pro-Nationalpark hat mich mit der Organisation und Moderation der heutigen Feier beauftragt.

Ich werde Sie nun durch das weitere Programm führen. Bevor wir aber damit beginnen, möchten wir gerne einige Ehrengäste bitten Grußworte zu sprechen.

Grußworte:

• Dr.Martin Ortmeier

• Bgm Max Gibis

• Landrat Ludwig Lankl

• für den erkrankten Forstdirektor Karl-Friedrich Sinner,FOR Josef Wanninger

• MdL Eike Hallitzky

Ein Streifzug durch 10 Jahre Vereinsgeschichte

Ich will versuchen Ihnen unsere Vereinsgeschichte in den nächsten vierzig Minuten möglichst knapp in der dargestellten Gliederung vorzustellen.

• die Damen und Herren der ersten Stunde

• Beweggründe

• Zielsetzung

• Stellungnahme zu aktuellen Themen

• Vereinsentwicklung

• Herausragende Ereignisse

• Aktivitäten

• Engagement

• Ausblick

Es ist dabei unsere Absicht Ihnen unsere Arbeit jetzt und in der Zukunft darzustellen und es geht uns zunächst darum


1.den Damen und Herren der ersten Stunde zu danken für ihr damaliges Engagement und zu fragen

· Wer waren denn diese Leute?

· Was waren die Beweggründe?

· Was waren die Ziele,die sie formulierten ?

2.Die Entwicklung in den 10 Jahren kurz zu erläutern, und

3.Sie darüber zu informieren:

· Wo steht der Verein heute?

· Wie bringt er sich ein?

· Welche Ziele streben wir an?

Gehen wir 10-12 Jahre zurück.

Eine Emotionsgeladene Atmosphäre, Streit, massive Proteste, Demonstrationen kennzeichneten die Situation im Bayerischen Wald.In nicht vorhergesehener Geschwindigkeit entstanden Bilder wie diese.

Folie 7

Die Menschen waren teilweise entsetzt:

· „unser Woid bricht zam"

Dabei hätte so mancher Blick zurück in die Heimat- oder Waldgeschichte aufklärend helfen können, auch hinsichtlich des Vertrauens an die Selbstheilungskräfte der Natur wie die folgenden Bilder beweisen.

Folie 8

Folie 9

Konfrontiert mit den Geschehnissen damals fassten einige Damen und Herren den Entschluss, „so kann's nicht weitergehen."

Sehen wir zwei ehemalige Gemeinderäte und Gründungsväter im Interview,

an der Reschbachklause einem Schauplatz, der vor 10 Jahren sicher ein Ort war, wo die Emotionen hochkochten.

Mittlerweile ist gerade der Bereich um diese Klause bereits eine Örtlichkeit mit einer nie geahnten dynamischen Waldverjüngung.

Ein mutiges Engagement von Bürgern zu damaliger Zeit, beispielhaft unter Inkaufnahme von persönlichen und geschäftlichen Nachteilen

„Setzt's Euch den Helm auf" wurde ihnen zugerufen, "wir schlagen Euch die Köpfe ein"

Folie 10

Interview

Folie 11

Gründungsdokument

Folie 12


Nachstehende 26 Gründungsmitglieder traten am 06.03.1998 dem Verein bei:

• Dr.Max Köck

• Juliane Köck

• Siegfried Grünzinger

• Brigitte Grünzinger

• Hans Gruber

• Hannelore Theiss

• Armin Theiss

• Helmut Haselberger

• Günther Kellermann

• Fritz Ranzinger

• Sabine Greiner

• Karl-Heinz Reimeier

• Bernhard Fuchs

• Annemarie Blöchl

• Dr.Elmar Bergel

• Franz Glaser

• Ursula Greiner

• Max Greiner

• Sebastian Gruber

• Haselberger Peter

• Michael Held

• Theo Kilger

• Elfriede Kilger

• Dr. Horst Trültsch

• Walter Wilhelm

• Albert Hilgart

Es für uns ein Ehre und zugleich Pflicht,der wir gerne nachkommen,hier und jetzt den anwesenden Damen und Herren Gründungsmitgliedern mit einem kleinen Erinnerungsgeschenk zu danken. Es sind dies Dr.Max Köck,Siegfried Grünzinger,Helmut Haselberger,Ursula Greiner,Max Greiner,Theo Kilger,Elfriede Kilger,Michael Held.

Als Gründungsbeiräte stellten sich damals zur Verfügung:

• Landrat a.D. Franz Schumertl

• Dr.Immo Freisleben,Internist

• Dipl-Ing Armin Theiss,Luft-und Raumfahrttechniker

• Dr.Ursula Diepolder,Landschaftsökologin

• Dr.Martin Ortmeier,Volkskundler,Leiter FLM

• Bernhard Fuchs,Apotheker

• Fritz Ranzinger,Rentner

• Karl-Heinz Reimeier,Rektor,Kreisheimatpfleger

Schauen wir nun kurz auf unsere Ziele, die in mehreren Publikationen damals formuliert wurden und nach wie vor uneingeschränkt gelten.

Unsere Ziele damals und heute

• Wir stehen voll hinter der Zielsetzung des Nationalparks Bayerischer Wald

• Wir treten jeder Bestrebung entgegen, deren Ziel es ist, das Ansehen des Nationalparks zu schädigen und seine internationale Anerkennung in Frage zu stellen

• Wir bringen uns ein z.B.:

In der Durchführung des gesamten Führungsprogrammes (siehe Programmheft)

- mit gut ausgebildeten und engagierten Waldführern

- auf Wunsch auch mit individuell gestalteten Führungen

- einem eigenen Programm der Nationalparkgemeinden Mauth, Neuschönau und Grafenau

- in gezielten Projekten wie etwa zur Renaturierung des Reschbaches


Lassen Sie mich nun an dieser Stelle zu momentan aktuellen Themen Stellung nehmen:

Vorweg aber gleich eine brandaktuelle Meldung, die ich Ihnen nicht vorenthalten will, und die haargenau zur Freude unseres heutigen Jubiläums passt (,Folie 17).

Bei einer im November 2008 durchgeführten Repäsentativumfrage in Deutschland mit der Frage und Aufforderung:"Nennen Sie mir die deutschen Nationalparks,die Ihnen spontan einfallen" liegt unser Nationalpark Bayerischer Wald mit 21% mit haushohem Abstand an der Spitze im Bekanntheitsgrad aller 14 deutschen Nationalparks.Dies ist eine hervorragende Nachricht und ich denke ,dass auch wir als Pro-Nationalparkbewegung mit unserer Arbeit ein wenig zu diesem schönen Ergebnis beigetragen haben.


Nun aber zu den weiteren aktuellen Themen:


1.Wir begrüßen die Abweisung der Popularklage durch den bayerischen Verfassungsgerichtshof. Wie allerdings aus den ersten Reaktionen der Bürgerbewegung zu entnehmen ist, wird leider keine Ruhe eintreten. Man will jetzt die Politik noch mehr einschalten und wir sind im Superwahljahr 2009 gespannt darauf, welche Politiker sich von der Bürgerbewegung für ihre Ziele „einspannen" lassen.

2.Thema grenzüberschreitende Wege

(Unsere Stellungnahme liegt auch schriftlich draußen auf einem Tisch vor und ist in unserer Homepage zu finden):

Folie 18


Wir stehen voll hinter dem erzielten Kompromiss der Nationalparkverwaltung,

vier neue Grenzübergänge sind genug.

Auf den Punkt gebracht:


Noch nie in der Geschichte dieses Waldgebirges könnte es, wenn die Regierungen in München und Prag zustimmen, zwischen Bayerisch Eisenstein und Phillipsreut mit insgesamt 7 Übergängen schon in diesem Jahr eine derartige Dichte von Wandermöglichkeiten geben.

Ein Kompromiss mit dem nach unserer Auffassung alle Beteiligten gut leben können. Man kann und muss den beiden Nationalparkverwaltungen für diese geleistete Arbeit danken und gleichzeitig den Vorwurf an Herrn Sinner, er habe hier mit zuwenig Nachdruck und Engagement gekämpft, zurückweisen.


3.Thema Rotwild- noch besser Wildtiermanagment im Nationalpark Bayerischer Wald

Wie Sie wissen ist dieses Thema momentan festgefahren und auf Eis gelegt.Trotzdem bleibt festzuhalten:

· Das Problem muss gelöst werden, nicht heute und auch nicht schon morgen aber in den nächsten Jahren.

· Es könnte durchaus sein, dass uns die Natur, sprich der Wolf zum Handeln zwingt,

· denn Wölfe vor einem Wintergatter wären wohl ein Zustand den auch keiner will.

Ich möchte aber heute vor allem einen, wie mir scheint sehr wichtigen Aspekt herausgreifen, der in der bisherigen Diskussion noch zu kurz gekommen ist. Es ist dies die Steigerung der Attraktivität unseres Nationalparks, wenn Rotwild in freier Wildbahn zu beobachten wäre. Wir alle kennen die Beliebtheit unserer Tierfreigelände bei unseren Besuchern. Tiere beobachten zu können, hat immer eine hohe Anziehungskraft.Wenn wir dies auch noch in freier Wildbahn mit unseren Rotwild bieten könnten, dann wäre es sicher ein zusätzlicher Gewinn,

Doch gehen wir jetzt wieder zurück zur Vereinsgeschichte. Gerade in den letzten Jahren erleben wir einen erfreulichen Zuwachs an Interessierten:

Folie 23

Mitgliederentwicklung

Folie 24

Herkunft der Mitglieder

Folie 25

Herausragende Ereignisse

• Gründung der Pro-NP-Gruppen(Vereine) Zwiesel und FRG 1997/98

• Mithilfe bei der Realisierung des Juniorrangerprojektes

• Mitarbeit in der Organisation des Führungsprogrammes

• Waldführerprojekt Mauth

• Start eines eigenen Weiterbildungsprogrammes für Waldführer

• Idee zur Durchführung von Schneeschuhwanderungen

• Ankauf von Grundstücken für die Reschbachrenaturierung

• Ernennung von Dr.Max Köck zum Ehrenvorsitzenden

Folie 26

Bild, Ernennung Max zum Ehrenvorsitzenden

Folie 27

Führungen

Folie 28

Geführte Gäste

Folie 29

Noch Führungen (Weihnachten 08)

Folie 30

Führungsqualität

Lassen Sie mich jetzt auf eine Organisation eingehen, die zu einem Selbstläufer wurde, wozu auch wir einen nicht unwesentlichen Beitrag leisten konnten(siehe auch Schöner Bayerischer Wald Feb 09):

Folie 31

Juniorranger

• Die Juniorrangerausbildung wurde eine Erfolgsgeschichte

• In 10 Jahren wurden mehr als 1400 Buben und Mädchen zu Junior-Rangern ausgebildet

• Der Einstieg von WWF und Europarc als Exclusivpartner wird die Idee noch weiter voranbringen

• Dank an den „Motor" Josef Erhard,an den Vorsitzenden des Vereins der Juniorranger MdL Alexander Muthmann und an den Schirmherrn Dr.Marcel Huber

Fazit

Das Juniorrangerprojekt ist das beste Akzeptanzprogramm für den Nationalpark, dass es je gab!

Überreichung der Beitrittserklärung zum Verein Juniorranger

Engagement von Pro-Nationalpark


Wir sind Kooperationspartner

• des Nationalparks Bayerischer Wald

• der Gemeinde Mauth(Vereinbarung)

Wir pflegen intensive Zusammenarbeit mit

• den Tourist-Infos der Nationalparkgemeinden

• verschiedenen Hotels z.B.(Hotel Post Schönberg,Tannenhof, Tulip Sonnenhof,)

• den Jugendherbergen

• den Nationalparkpartnern

• Vereinen,Firmen(Allianz,Daimler,usw.)

Folie 33

Öffentlichkeitsarbeit und Ausblick

Obwohl wir hier im Landkreis deutlich besser abschneiden als unser Nachbarlandkreis Regen (Job-Studie) legen wir den Schwerpunkt unserer Arbeit in nächster Zeit auf eine weitere Verbesserung der Akzeptanz unseres Nationalparks in der Region. Wir wollen dies erreichen mit eigenen Führungen unter dem Motto:

„Hinaus in die Waldwildnis,

Bilder wirken lassen"

Dieses Angebot wird sich an Touristiker, Gastgeber,Gruppen,Vereine richten.Wir wollen dabei nicht missionieren sondern informieren und erläutern und im übrigen wie oben im Motto beschrieben, einfach die Bilder wirken lassen.Entscheiden muß jeder selbst.


Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

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