Nationalpark Šumava

Neues aus dem Nationalpark Šumava
(Auszug aus der PNP vom 17.10.18 Blick nach Böhmen)


Wälder erneuern sich schneller als erwartet. Die Wälder im Böhmerwald erneuern sich schneller als erwartet, so dass die künstliche Aufforstung der Kahlflächen weiter eingeschränkt werden kann.
Auf den Kahlflächen, die zumeist wegen Orkanschäden der letzten Jahrzehnte entstanden sind, wachsen laut einer Langzeitstudie der Nationalparkverwaltung Šumava an die 6000 neue Bäumchen pro Hektar. Dabei stammen die meisten der jungen Bäume nicht aus einer künstlichen Aufforstung, sondern aus natürlichem Waldwachstum.
"Ein Langzeit-Monitoring einer 28 Hektar großen Kahlfläche beim Laka-See, die nach dem Orkan Kyrill entstanden ist, hat ein interessantes Phänomen offenbart: Der größte Anteil der jüngsten Waldgeneration stammt nicht aus der künstlicher Aufforstung der letzten zehn Jahre, sondern aus natürlicher Walderneuerung", so Nationalpark-Sprecher, Jan Dvořak.
"Zwischen 2009 und 2016 wurden dort 22000 Bäume gepflanzt, heute wachsen dort mehr als 140000. Selbst wenn alle Bäumchen aus der künstlichen Aufforstung überlebt hätten, so wäre deren Anteil dort nur bei 15 Prozent", so Pavla Cizkova, beauftragt mit der Leitung der Langzeitstudie. Die Ergebnisse der einzelnen Studien sind für den Nationalpark ein wichtiges Feedback, um die künstliche Aufforstung der Kahlflächen besser zu steuern.
"Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass junge Fichten aus natürlicher Walderneuerung widerstandsfähiger sind als unsere gezüchteten Setzlinge. Daher werden in unseren Baumschulen seit 2014 keine Fichten mehr gezüchtet, sondern nur noch Buchen, Ahorn und Tanne", so Dvořak.

Nationalparkgesetz: Klage abgewiesenDie von 25 Senatoren im Auftrag der Nationalparkgemeinden beim Verfassungsgericht eingereichte Klage gegen das novellierte Nationalparkgesetz ist abgewiesen worden. Damit bleibt die im Mai 2017 verabschiedete Gesetzesnovelle in Kraft. Gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichts kann keine Berufung eingelegt werden.
"Wir werden die weiteren Durchführungsbestimmungen abwarten und gegen diese bei Bedarf gerichtlich vorgehen", kündigt der Bürgermeister von Modrava und stellvertretende Vorsitzende der Nationalparkgemeinden, Antonin Schubert, an. Die Unklarheiten bei den Durchführungsbestimmungen waren laut Schubert ein Grund für die Klage.
"Mit diesen Durchführungsbestimmungen haben das Umweltministerium sowie alle beteiligten Naturschutzorgane das Naturschutzgesetz so angewendet, dass ein Forstverwalter sanktioniert wurde, weil er keine Maßnahmen gegen den Borkenkäfer getroffen hat. Im folgenden Jahr wurde derselbe Forstverwalter sanktioniert, weil er nun Maßnahmen gegen den Borkenkäfer getroffen hat", kritisiert Schubert.
Die Nationalparkverwaltung zeigt sich dagegen zufrieden mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts. "Wir arbeiten von Anfang an mit dem neuen Gesetz und haben alle unsere Projekte dementsprechend gestaltet. Die Entscheidung schafft nun Planungssicherheit für uns", so Nationalparkdirektor Pavel Hubený.

 



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