von Sonja Schumergruber

Anlässlich seines 50. Geburtstags ist der Nationalpark Bayerischer Wald erweitert worden. „Der Großteil der Fläche liegt in der Nähe von Finsterau", heißt es auf der Webseite des Nationalparks. Nun haben die Planungen für den Wistlberg konkretere Züge angenommen.

Zwei neue Aussichtsplattformen sollen den Besuchern einen einzigartigen Blick in die Natur ermöglichen. Über die gesammelten Eindrücke kann man sich in einem nahen Café austauschen. Damit es den Kleinen dort nicht langweilig wird, ist der Bau eines Spielplatzes angedacht. Bei allen Maßnahmen, die unter dem Namen „Naturerlebnis Wistlberg" zusammengefasst sind, steht die Barrierearmut laut der Nationalpark-Broschüre „Unser Wilder Wald" im Mittelpunkt.

Das neue Cafe soll ebenerdig gebaut werden.Entwürfe:Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Café

„Herz des neuen Wanderzentrums ist das ganzjährig betriebene Nationalpark Café", heißt es in der Broschüre. Mit dem Bau soll es im Frühjahr des laufenden Jahres los gehen. Rund 30 Personen können sich darin mit „regionalen Schmankerln, Kaffee und Kuchen" stärken. Neben einer Terrasse gibt es auch ein Sanitärgebäude. Dank einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kiosks könne ein Teil der benötigten Energie selber gewonnen werden.

Spielplatz
In der Vorplanungsphase steckt derzeit der neue Spielplatz, auf dem sich Kinder jeden Alters austoben können. Dort sollen auch Rollstuhlfahrer Spaß haben können - dank besonders breiten Wegen und barrierearmen Spielstationen. In der Nähe der Café-Terrasse wird ein Bereich für Kleinkinder entstehen. Auch Klettermöglichkeiten dürfen nicht fehlen. „Der Baubeginn ist spätestens für Frühjahr 2024 geplant."

Parkplatz
Ebenfalls 2024 soll der Parkplatz am Wistlberg umgebaut werden. Sieben der insgesamt 30 Stellplätze sind für Menschen mit Behinderung vorgesehen. Auch die Bushaltestelle soll künftig barrierearm sein. Eine neue Wendestelle sorge dafür, dass Busse leichter umdrehen können.

Behindertentoilette
Am Skilanglaufzentrum in Finsterau, das 500 Meter vom Wistlberg entfernt ist, wird eine barrierefreie Toilette gebaut. „Die Planungen sind abgeschlossen." Für Frühjahr 2023 ist der Baubeginn angesetzt.

Aussichtsplattformen
Auf insgesamt zwei Plattformen können sich Einheimische und Touristen freuen. Die größere, die den Namen „Lusenblick" trägt, soll nordwestlich des Parkplatzes Wistlberg stehen. „Ein wassergebundener Weg führt vom Café aus mit wenig Steigung zu einer Holzrampe, anschließend geht es auf einem Bohlensteg zu der 75 Quadratmeter großen und zehn Meter hohen Aussichtsplattform weiter", heißt es in der Broschüre. Unter „wassergebundener Weg" ist „eine Straße mit einem Mineralstoffgemisch als Fahrbahndecke, also eine Bauweise ohne Asphalt" zu verstehen, erklärt ein Sprecher der Nationalparkverwaltung auf PNP-Nachfrage. Für den „Lusenblick" sei zunächst eine Baugenehmigung erforderlich, die Beantragung dafür „soll baldmöglichst zusammen mit den Planungen für den Parkplatzbereich und den Spielplatz eingereicht werden". Einen Baubeginn in diesem Jahr stuft der Sprecher deswegen aktuell noch als fraglich ein.

Wie der Name „Moorblick" nahe legt, befindet sich die zweite Plattform im Finsterauer Filz. Der bestehende Pfad wird mit einem „bodennahen, 50 Zentimeter hohen Bohlensteg" ausgestattet. So kann man auch mit einem Rollstuhl darüber fahren. Die Plattform soll ein Meter hoch und eine reine Holzkonstruktion werden. Neben der Plattform sollen zwei Ruhebereiche einen Blick in das renaturierte Moor bieten. „Der Moorblick soll heuer fertiggestellt werden", informiert ein Sprecher der Nationalparkverwaltung.