Jahresausflug 2022 Wildes Wasser, steiler Fels, bedeutende Kultur
Von Jens Schörnich
Mauth. Der diesjährige Vereinsausflug führte die Mitglieder von Pro
Nationalpark Freyung-Grafenau in die österreichische Steiermark. Im Tal der
Enns, dort wo sich der Fluss spektakulär und tosend seinen Weg durch die
schroffen Felswände bahnt, wurde im Jahr 2002 nahe der Gemeinde Admont der
Nationalpark „Gesäuse" gegründet. Da bot es sich an, dass die Waldführerinnen
und Waldführer aus dem Bayerwald den steirischen Rangern zum Jubiläum gratulierten.
Die Enns im Gesäuse,Foto:Vierlinger
Die Gruppe im Weidendom,Foto:Schörnich
Das Gesäuse ist der jüngste der
sechs österreichischen Nationalparke. Die Enns bildet sein Rückgrat, der
Johnsbach den bedeutendsten Zubringer der 12 000 Hektar großen, wilden Natur. Seinen Namen bekam das 16 Kilometer lange Flusstal von dem gewaltigen
Rauschen und Tosen des Wassers, das von den steil aufragenden Felswänden
widerhallt. Dass drei Tage für dieses Naturerlebnis viel zu kurz sind,
wurde der Reisegruppe schnell bewusst. Wie immer hatte Organisator Heinrich
Vierlinger ein umfangreiches Natur- und Kulturprogramm ausgearbeitet. Natürlich
kam dabei die Geselligkeit nicht zu kurz. Am ersten Tag wurde die Gruppe bei
einer Rundfahrt durch den Park eingestimmt. „Wildes Wasser, steiler Fels",
lautete das Motto. Felstürme, Felsfenster, weitläufige Schuttgräben und tiefe
Rinnen formen das Bild einer fremden, jedoch faszinierend Welt aus Stein. Dazwischen
überwindet die Enns im Durchbruchtal ein Gefälle von 150 Metern. Gibt es einen
Kletterhimmel? Wenn ja, dann liegt er in Johnsbach, mitten im Gesäuse. Auf dem
weltgrößten Bergsteigerfriedhof. Hunderte Namen enthält die seit dem Jahr 1810
geführte Verunglücktenliste, weit mehr als der Ort lebende Einwohner zählt.
Eine Stätte, die Gelegenheit zum Innehalten gab, um darüber nachzudenken, dass
das Bergerlebnis auch heute noch eine ernste Seite hat.
Nicht so hoch hinauf ging es am
zweiten Tag. In Gruppen wurde der Nationalpark unter Führung der Ranger auf
einem Themenweg vom „Weidendom" entlang der Enns, sowie einer Tour hinauf in
Richtung Haindlkarhütte erkundet. Das Kontrastprogramm konnte nicht größer
sein. Im Quartier Admont, dem ältesten Ort der Steiermark, wurde bereits 1074
das imposante Stift Admont mit seiner Amanduskirche gegründet. Bekannt ist die
Abtei durch ihre weltgrößte Klosterbibliothek. 70 000 der Kostbarkeiten stehen
in den Regalen, 110 000 Bücher lagern im Archiv unter der mit wertvollen
Deckenfresken und Skulpturen ausgestalteten Bibliothek. Wie stets, darf ein
Abenteuer beim Jahresausflug nicht fehlen. Heuer ging es mit dem „Hauly", einem
860 PS starken, vier Meter hohen und 55 Tonnen schweren Muldenkipper mitten
durch Tagebau des Erzberges in Eisenerz. Hier wird seit dem 11. Jahrhundert Erz
abgebaut. Obwohl täglich 10 000 Tonnen davon das Werk verlassen, sind die
Vorräte noch für 40 Jahre gesichert.
Der Besuch des wichtigsten
Wallfahrtsortes Österreichs, Mariazell mit seiner Basilika Mariä Geburt, bildete den
Abschluss des Programms. Bei einer Jause im Mostviertel bot sich dann die
Gelegenheit, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen. Und natürlich
nach vorne zu blicken. Wenn alles klappt, könnte im nächsten Jahr der
Nationalpark Berchtesgaden das Ziel sein.
In der Bildergalerie findet ihr unter Jahresausflug 2022 NP Gesaeuse ein Rückblick über den Ausflug
Fotos: Schörnich
|
zurück zur Übersicht
impressum